Studieren sehen in ihrem Studium oft keinen Lebensweltbezug. In den
Diskussionen in den Seminaren scheinen die diskutierten Themen für
sie oftmals ohne Relevanz für ihr direktes Lebensumfeld. Dies ist
auch in Seminar- und Abschlussarbeiten festzustellen. Die Arbeiten
wirken zuweilen wie Fingerübungen und in Vorbesprechungen werden wir
und unsere Kolleg_innen regelmäßig gefragt, ob wir nicht ein Thema
mit engem Bezug zur gesellschaftlichen Realität wüssten. Die fehlende
Motivation für das Erarbeiten eines spannenden und
gesellschaftspolitisch relevanten Themas hat auch damit zu tun, dass
die Studierenden wissen, dass ihre Seminar- und Abschlussarbeiten
meist nur von den Lehrenden gelesen werden. Die Studierenden
verstehen sich nicht als mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten in die
Gesellschaft wirkend bzw. auch der Gesellschaft gegenüber
verantwortlich.