Suizidalität
und Suizid stellen förmlich das Shibboleth einer guten Sozialarbeit
dar. An der existentiellen Fragestellung suizidaler KlientInnen zeigt sich die
Qualität der Beziehung zwischen KlientIn und SozialarbeiterIn. In der
öffentlichen Auseinandersetzung um psychisches und soziales Leid offenbart sich
die gesellschaftliche Relevanz sozialer Arbeit. Praktische Erfahrungen in der
Suizidprävention während des Studiums sind nur schwer zu gewinnen. Diese findet
meist außerhalb universitärer Strukturen, zudem in einem multiprofessionellen
Kontext und über einen längeren Zeitraum statt. Besonders gilt dies für
Projekte der universellen Suizidprävention, d.h. präventiver Maßnahmen, die
sich an die gesamte Gesellschaft richten und nicht allein Risikogruppen oder
suizidale Personen selbst im Fokus haben.
Studierende
der Sozialen Arbeit an der Universität Kassel erhalten einen profunden Einblick
in eine Vielzahl von wissenschaftlichen Disziplinen, die in Verbindung mit der
Sozialen Arbeit stehen. Diese Verbindung ist häufig schwer zu vermitteln. Ein
studentisch universitär begleitetes Projekt mit dem Gegenstand der Planung,
Durchführung und Evaluation einer Ausstellung zum Thema „Suizid“, könnte diese
Verbindung unmittelbar herstellen und zugleich ein studienintegriertes Anwendungsfeld
für das Einüben professioneller Distanz sein.